Aktionswoche

„Die Menschen sind froh, uns zu haben. Das ist für mich „echt AWO“.

Hallo Hasan! Du warst bei dem Fotoshooting dabei, bei dem Fotos von AWO-Engagierten gemacht wurden, um für die AWO Aktionswoche zu werben. Beim Fotoshooting trafen immer zwei AWO Menschen aufeinander, die sich bis dato nicht kannten und nun zusammen fotografiert werden sollten. Auch Du und Sarah, mit der Du abgebildet bist, kanntet Euch nicht. Die Fotos sehen aber so aus, als ob das Shooting ein großer Spaß gewesen ist. Wie hast Du das erlebt?

Das Shooting hat in Berlin stattgefunden. Das war alles für mich eine neue Erfahrung, ich konnte gar nicht glauben, dass ich dafür ausgewählt wurde, und hatte viel Spaß, besonders mit dem Fotografen und den Leuten von der Agentur. Auch Sarah war sehr nett und freundlich. Durch ihre Offenheit konnte ich sie schnell kennenlernen und mit ihr ins Gespräch kommen.

Du machst bei der AWO Deinen Bundesfreiwilligendienst. In Deiner Arbeit betreust Du Flüchtlinge. Du selbst bist vor einigen Jahren nach Deutschland geflüchtet. Möchtest Du von Deinem Weg etwas erzählen?

Ich komme aus Syrien, Ende 2012 bin ich mit meiner Familie in den Libanon geflüchtet. Am 30.10.2013 konnten wir nach Deutschland fliegen. Über die UN und die deutsche Botschaft im Libanon haben wir unsere Erlaubnis für die Einreise nach Deutschland erhalten. Da wir in Deutschland Familie haben, war das für uns möglich. Für die Botschaft war das ein wichtiges Kriterium, um die Einreise zu erlauben.

Wie war das für Dich, hier anzukommen?

Unglaublich. Es war am Anfang wie ein Traum. Es hat sehr lange gedauert, bis ich realisieren konnte, dass ich in Deutschland bin und in Sicherheit.

Und wie bist Du zur AWO gekommen?

Meine Cousine arbeitet bei der AWO, sie ist Sozialbetreuerin im Bereich Flüchtlingshilfe. Sie hat mir von ihrer Arbeit erzählt und ich war sehr begeistert. Ende Oktober 2015 habe ich dann auch als Sozialbetreuer angefangen und seit diesem Januar leiste ich meinen Bundesfreiwilligendienst, ebenfalls im Bereich Flüchtlingshilfe.

Du arbeitest als „BufDi“ mit geflüchteten Menschen. Das ist sicher keine einfache Aufgabe. Wie ist das für Dich?

Meine allgemeine Aufgabe ist es, die Flüchtlinge zu betreuen. Mit den Menschen direkt zu arbeiten, für ihr Wohl zu sorgen, mit ihnen über ihr Fluchterlebnis zu sprechen – das macht mir am meisten Freude. Ich als Syrer, der auch eine Fluchterfahrung gemacht hat und heute in Deutschland integriert ist, gelte für diese Menschen als Vorbild. Sie sehen, dass es nach der anstrengenden Flucht besser wird und dass sie sich integrieren und wieder einen Weg in ihr Leben finden können. Den Menschen Hoffnung zu geben und für Sie da zu sein, wenn sie mich brauchen, das macht mir Freude.

Danke, dass Du so offen von Deinen Erfahrungen und Deiner Arbeit erzählt hast. Eine letzte Frage: Gibt es etwas, das für Dich „echt AWO“ ist?

Ich verbinde mit der AWO die Freude an der Arbeit. Mein ganzes Team hat trotz stressiger Momente immer Spaß an der Arbeit gehabt. Ich denke, das kommt daher, weil alle die Arbeit gerne machen möchten und nicht müssen. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr familiär, wir unterstützen uns gegenseitig und liefern dadurch tolle Ergebnisse. Die Menschen sind froh, uns zu haben, und das ist für mich „echt AWO“.

Danke für das Gespräch!



...und das Interview mit Sarah folgt demnächst!



Die zweite AWO Aktionswoche „Echtes Engagement. Echte Vielfalt. Echt AWO.“ findet statt vom 11. bis 19. Juni 2016, um auf die vielfältigen Angebote der AWO und ihrer Jugendwerke aufmerksam zu machen. Sie ist Teil des AWO Themenjahres „Für Menschen nach der Flucht. Gemeinsam in Würde leben.“​ 

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